BMW R67/2 Motor
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Daten
Bedienung
Betriebsanleitung
Motorentechnik
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Motor |
Die motoren der Zweizylinder
Motorräder R 51/3 , R 67/2 und R 68 sind in ihrem allgemeinen
Aufbau gleich.
Der Motor für die Touren- und Sportmaschine R 51/3 mit
500 ccm hat bei 68 mm Bohrung und 68 mm Hub 24 PS bei 5800 U/min. Damit
werden sowohl Solo- wie auch für Seitenwagenbetrieb die anerkannt glänzenden
Fahrleistungen, eine hohe Betriebssicherheit und eine lange Motorlebensdauer
erzielt.
Der Motor für die Touren- und Sportmaschine R 67/2 mit 600
ccm hat bei 72 mm Bohrung und 73 mm Hub 28 PS bei 5600 U/min. Damit ist
gegenüber der R51/3 eine gewisse Kraftreserve gegeben, die sich besonders
im Seitenwagenbetrieb angenehm bemerkbar macht.
Beide Maschinen können mit den normalen handelsüblichen Kraftstoffen
von über 70 Oktan betrieben werden.
Der Motor für das ausgesprochene Sportmodell R 68 ist bei
72 mm Bohrung und 73 mm Hub den speziellen Anforderungen entsprechend für
die erhöhte Leistung von 35 PS bei 7000 U/min. ausgelegt. Die hierzu
nötige Erhöhung des Kompressionsdruckes erfordert als Kraftstoff
Superbenzin mit mindestens 80 Oktan.
Alle 3 Motoren haben die gleichen schrägverzahnten, geräuscharmen
Stirnradantriebe der Nockenwelle, des Zündmagnetes und der Ölpumpe,
so daß sich eine bisher unerreichte Laufruhe ergibt. Ebenso sind die
unter einem Schutzdeckel angeordneten Lischtmaschinen und Zündmagnete,
abgesehen von der Zündungshandverstellung bei R68 , untereinander gleich.
Motorgehäuse
Das Motorgehäuse besteht aus dem einteiligen, innen gut ausgesteiften
Kurbelgehäuse mit angesgossenem Ölsumpf, einem vorderen Kurbelwellenlagerdeckel,
dem Räderkastendeckel, rinrm Schutzdeckel für Zündmagnet und
Lichtmaschine und einer Schutzkappe für die Kühlluftführung
von der Stromerzeugerkammer zur Luftfilterkammer. Alle Gehäuseteile
sind aus einer sehr widerstandsfähigen Leichtmetall-Legierung gegossen.
Kurbelwelle und Pleuel
Die geteilte Kurbelwelle aus Stahl mit zwei um 180 Grad versetzt eingepreßten
Hubzapfen und sorgfältig ausgewuchteten Gegengewichten sichert einen
erschütterungsfreien Lauf des Triebwerkes. Auf den Lagerzapfen läuft
die Kurbelwelle in zwei kräftigen Kugellagern. Die gehärteten Pleuel
sind auf den Hupzapfen rollengelagert. Sie werden über zwei Ölschleuderringe
an der Kurbelwelle und Zuführungsbohrungen reichlich mit Drucköl
versorgt und schmieren durch das Schleuderöl Kolben, Nocken, Stößel,
Schwinghebel und Ventile.
Kolben
Die Kolben sind aus einer Spezial-Leichtmetall-Legierung gefertigt. Drei
Kolben-Dichtringe und zwei Ölabschleifringe gewährleisten gute
Dichtheit und sichere Schmierung. Die schwimmend gelagerten Kolbenbolzen
sind beiderseits durch Federringe gesichert.
Zylinder
Die Graugußzylinder mit hohen Kühlrippen sind genauest
geschliffen und gehont. Zur öldichten Stoßstangenführung
sind zwei Schutzrohre eingepreßt und mit Gummimuffen an das Motorgehäuse
angeschlossen. Ein eingepreßtes Ölrohr dient zum Ölrücklauf
aus den Schwinghebelkammern.
Die Zylinderköpfe aus Leichtmetall haben ebenfalls sehr hohe
Kühlrippen, so daß eine gute Kühlung gewährleistet ist.
Für Auslaß- und Einlaßventil sind Bronze-Führungsbüchsen
eingepreßt. Für den Sitz der Ventilteller sind für das Einlaßventil
ein Stahlring und für das Auslaßventil ein Bronzering in den Zylinderkopf
eingeschrumpft. Vier Schrauben, die gleichzeitig die Schwinghebellager tragen,
dienen zur Befestigung auf den Zylinder und verhindern die Übertragung
der Wärmeausdehnung des Zylinderkopfes auf das Ventilspiel.
Die Zylinderkopfdeckel aus Leichtmetall sind besonders stark ausgeführt
und mit drei Schrauben gut befestigt. Sie schließen mit Dichtung beide
Schwinghebelkammern öldicht und geräuschdämpfend ab.
Ventile
Die Ventile sind in V-Stellung hängend im Zylinder angeordnet und werden
durch je zwei Ventilfedern auf ihre Sitze gedrückt. Die Ventil-Federteller
sind durch einen geteilten Keilkegel am Ventil gehaltert.
Steuerung
Die Steuerung der Ventile geschieht von einer gemeinsamen Steuerwelle aus,
die, in Kurbelgehäusemitte angeordnet, von der Kurbelwelle mittels schrägverzahnten
Zahnrädern mit halber Kurbelwellendrehzahl angetrieben wird. Für
jedes Ventil ist auf der Steuerwelle eine eigene Nocke vorgesehen, die über
einen Ventilstößel, eine vollständig öldicht gekapselte
Stoßstange und einen Schwinghebel das zugehörige Ventil betätigt.
Zur Einstellung des Ventilspeles ist in dem Schwinghebelarm über der
Stoßstange eine Einstellschraube vorgesehen.
Die Schwinghebel sind in Büchsen auf den Lagerbolzen gelagert. Die
Schwinghebellagerböcke lagern auf in den Zylinderköpfen eingepreßten
Stahlbüchsen und werden mit den Befestigungsschrauben für den Zylinderkopf
festgezogen. Ein Drehschieber auf der Nabe des Nockenwellen-Stirnrades steuert
die Entlüftung des Kurbelgehäuses , so daß darin ein Unterdruck
entsteht, der die Öldichtheit des Kurbelgehäuses gewährleistet.
Schmierstoffpumpe und Ölumlauf
Der Motor hat eine Drucköl-Umlaufschmierung mit Ölauffüllung
in den Ölsumpf im Kurbelgehäuse nach Schmierplan.
Die Schmierstoffpumpe ist als Zahnradpumpe ausgebildet und wird von der
Kurbelwelle über ein Stirnzahnräderpaar angetrieben.
Sie saugt das Schmieröl vom Ölsumpf über ein engmaschiges
Sieb an und drückt es durch Bohrungen im Kurbelgehäuse zu den beiden
Ölschleuderringen an der Kurbelwelle, zu einer Ölspritzdüse
am vorderen Kurbelwellen-Lagerdeckel für die Stirnradantriebe und zu
einer Bohrung am linken Zylinderflansch für eine zusätzliche Schmierung
des linken Zylinders.
Das von der Kurbelwelle und den Pleueln abgeschleuderte Öl wird unmittelbar
an Kolben und Zylinder, an die Steuerwelle und ihrer Lager sowie an die Ventilstößel
gespritzt. Über Ventilstößel, hohle Stoßstangen und
Stoßstangenschutzrohre gelangt genügend Öl zu den Schwinghebeln
und Ventile. Das überschüssige Öl aus den Schwinghebelkammern
fließt durch Bohrungen in den Zylinderköpfen und die in den
Zylindern eingepreßten Ölrücklaufrohre in das Kurbelgehäuse
zurück. Von hier geht alles Schleuderöl über ein Grobsieb
in den Ölsumpf.
Das Feinsieb im Ölsumpf für das Ansaugöl der Ölpumpe
ist alle 10 000 km anläßlich eines Ölwechsels vom Kurbelgehäuse
unten nach Abname der Ölwanne abzubauen und in Benzin zu waschen.
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